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Published on April 13th, 2015 | by markus

Runaway

Mir wurde beigebracht mich den Dingen zu stellen die mir schwierig vorkamen. “Das baut Charakter, das bereitet dich auf noch grössere Aufgaben vor…”.  Mittlerweile gibt es zu dem Thema ganze Coaching Programme wie man mit seinen Herausforderungen, Hindernissen und Ängsten umgehen kann.

Die Autoren dieser Programme meinen es gut. Aber ich sage es ebenso, es ist auch relativ einfach gute Ratschläge zu geben, 5 oder 7 Punkte-Pläne zu erstellen und es lässt sich zudem auch noch richtig Geld damit verdienen, Anderen zu sagen, wie sie es tun sollen. Schliesslich ist der hilflose, ratlose  und hoffnungslose Kämpfer irgendwann abhängig davon dass ihm geholfen wird. Und da ist dann irgendwann irgendeine Technik oder Methodik willkommen.

“Überwinder”, bzw. “Gewinner”-Typen werden im Leben gesucht. Menschen die sich dem Leben mit all ihren Aufgaben stellen, die dem Feind in die Augen lachen und auch dann noch weitermachen wenn sie schon schier scheintot sind. Wie beschrieb es Filmstar “Rocky Balboa” (alias Silvester Stalone) einmal? “It is not how hard you can hit, but how hard you can get hit” (Es geht nicht darum wie hart du zuschlagen kannst, sondern letztlich wieviel du einstecken kannst)

Bei all diesen erfolgreichen, “Immer-Gut-Drauf”, “Immer-Lächelnden”, “Immer-die-richtigen-Antworten-Habenden” ist es nicht leicht seinen eigenen Weg zu finden und auf der Suche nicht zu verzweifeln, schließlich will Jeder gerne erfolgreich sein und mit Erfolgreichen zusammen sein.

Gewinner-Typ: Gott, ist er auch weggerannt?

Wer ist er, dieser Gott? Welche Strategie hatte er für sich und seinen Sohn? Und wie geht er mit Erfolg und Misserfolg um?Da thront er in sicherer Distanz und schaut in Ruhe von Oben zu. Da hat er zwar für 3 Jahre seinen Sohn durchs Schlimmste durchgehen gelassen aber letztlich doch wieder zu sich geholt. Weiß er wirklich was es bedeutet den Alltag 20, 40, 60 Jahre hier das Leben zu meistern? Weiß er wie es ist im 21. Jahrhundert im Glauben an den zu Leben der sich seit über 2000 Jahren nicht mehr blicken ließ???

Die Thessalonicher (2. Thess. 2,1ff) damals so knapp 100 nach Christi waren noch in augenblicklicher Erwartung, sie wollten gar nicht mehr arbeiten da  Gott doch eh bald wiederkommen würde. Heute scheint das Thema der Wiederkunft so weit weg zu sein wie nie zu vor. Alles geht seinen Lauf, jegliche Warnungen verhallen, die Menschen gestalten das irdische Dasein so gut sie es eben können. Von Aufbruchstimmung oder Unruhe kann keine Rede sein. Weiß dieser Gott wie es den Menschen wirklich geht oder ist der Glaube auch nur eine Methodik, ein 7-Punkte-Programm auf dem Weg zum Tod?

Wegrennen von seinem eigenen Leben möchte man manchmal

  • Das ging erfolgreichen Menschen schon in alt-testamentlichen Zeiten so und dabei denke ich an Elia den sein Erfolg schier übermannte und ihn seine eigene Courage plötzlich überfiel und er einfach rannte… (1. Könige 19)
  • Es ging vielleicht auch den Jüngern so als sie hoffnungslos nach dem Tode Jesus an ihren Job zurückkehren wollten (Joh. 21,3) und, obwohl fischen ihre Hauptkompetenz war, keinen einzigen Fisch fangen konnten. Da wurde aus Hoffnungslosigkeit vielleicht ganz schnell Depression. Sicherlich wäre da auch Petrus gerne mal weggerannt.
  • Selbst Lieblingssohn, Hoffnungsträger und erfolgreicher Verwalter am Königshof, Joseph (als einer der Urväter bekannt: Hebräer 11)  nütze einmal die Methode des Wegrennens um ein Problem zu meistern, (1. Mose 39,12) was ihn zwar kurzfristig ins Gefängnis beförderte aber langfristig zu dem Mann machte den Gott auserwählt hatte.

Wegrennen ist eigentlich für Angsthasen

… man denke an Szenen aus Heldenfilmen,

  • z.B an das legendäre “Hasenfuß-Rennen” im James-Dean-Klassiker “…denn sie wissen nicht, was sie tun”. Dort rasten junge Männer in gestohlenen Autos auf eine Klippe zu. Wer zuerst aus dem Wagen sprang, galt als Hasenfuß.
  • Oder man denke an die Schotten, die in dem Film “Braveheart” von William Wallace motiviert wurden, trotz der Übermacht der Britten nicht wegzurennen, um ihr Leben versuchen zu retten, sondern lieber für die Freiheit zu kämpfen und gegebenenfalls dafür zu sterben, indem sie wenigstens alles gegeben hatten.

Wegrennen als Strategie?

Der  Anschein mag entstehen, dass Wegrennen weder zu den biblischen Erfolgsrezepten, noch zu den weltlichen Management Strategien zählt, die empfohlen werden und allgemein gut abschneiden. Selbst die theatralische Filmindustrie bevorzugt Helden die sich den auch-noch-so-grossen Herausforderungen stellen und erst somit zu den wahren Helden werden. Das wollen die Geschichten so, und danach sehnt sich auch unser Empfinden. Einmal Held zu sein im Leben und etwas zu tun was unmenschlich erscheint. Und auch wenn Wunden davon getragen werden, vielleicht gerade weil Wunden dabei entstehen, und alles auf der Kippe steht, letztlich doch als Gewinner aus der Sache hervortreten. Vielleicht ähnlich wie ein Hiob über den Kapitelweise berichtet wird, wie er alles verloren hatte, so sehr daran litt, ebenso die Menschen um ihn herum, aber er zu guter letzt eben doch als der große Gewinner da stand (Hiob 42, 1-16)

Wegrenn-Geschichten und Beobachtungen, ein erstes Fazit

Das Gefühl, auch mal vor übermächtig erscheinenden Hindernissen wegrennen zu wollen liegt wohl in der menschlichen Natur, wie das Häschen im Anblick der Schlange erstarrt, aber eigentlich wegrennen würde. Es gibt auf jeden Fall Momente in denen ein Rückzug sogar der clevere Schachzug ist.

Pauschal werde ich sicher dieses Frage nicht beantworten können.

  • Es gibt Momente, da muss man seinen Mann/Frau stehen, da ist es gut nicht einfach nur den “Schwanz” einzuziehen und aufzugeben sondern auszuhalten.
  • Es gibt Momente da ist es gut, nicht mit Kraft und Macht stehen zu bleiben und den Unschuldigen vorzutäuschen, sondern seine Fehler einzugestehen und zu warten bis der Gegenwind nachlässt, der in dem Augenblick ins Gesicht weht. In der Politik oder grundsätzlich bei Menschen, die in der Öffentlichkeit bekannt sind, gab es oft nur noch den Weg, zurückzutreten. Die Medien bieten da heutzutage eine Platform die in kürzester Zeit Millionen von Menschen die Möglichkeit geben, mehr oder weniger anonym sehr viel Druck aufzubauen. Da kann man dann sicher oft nur aus der Öffentlichkeit wegrennen um vielleicht nach einem cleveren Rückzug, später sich auch wieder in der Öffentlichkeit präsentieren zu können.
  • Aber es gibt vielleicht einfach auch Momente, da ist man gleich in der Verfassung, wegrennen zu wollen, zu müssen oder zu können. Das kann entweder am übermächtigen Hindernis liegen oder an der inneren Gemütslage.

Es ist also wie bei so vielen Themen, es gibt keine einfache Antwort, da sich das Thema differenziert präsentiert. Aber ich biete hier Anregungen an weiterzudenken. Wegzurennen ist nicht immer falsch, es kann im Einzelfall auch mal eine Lösung sein. Einen Rückzug bewusst zu wählen um Kräfte zu tanken, einen Neuanfang zu wagen und aus der Schusslinie zu kommen. Es war bei Josef die beste Lösung, aber wie gesagt, erstmal bedeutete sie für ihn eine Gefängnisstrafe. Im Falle von Elia oder auch Jona war es ein Moment in ihrem Leben wo sie sich neu aufs Wesentliche konzentrieren und Gott ihnen neu begegnen konnte. (1. Könige 19,11.12)

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