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Published on February 10th, 2023 | by markus

Die Geschichte des Jahres

Hagar: 4 Themen – 3 Fragen

Theologin Anne Kampf erklärt, dass der Vers (DU bist ein GOTT, der MICH sieht!) im Hebräischen verschiedene Bedeutungen beinhaltet. “Sehen” kann wörtlich bedeuten “Du bist Gott, der Mich-Sehende” – oder als “Gott schaut auf mich” oder als “Gott sieht nach mir”. “Gesehenwerden” ist das Besondere an der Geschichte. Hagar erfährt, dass sie als Frau in einer bedrohlichen Situation gesehen wird. Der Zuspruch, den die Frau von Gott erfahre, stärkt sie für ihren weiteren Lebensweg.

Theologe Thomas Naumann findet folgendes. Ein Vers aus dem Mund einer Frau. Das ist neu an dieser Losung. Die Stellung der Frau in der Gesellschaft ist also ein weiterer Punkt, der in diesem Zusammenhang von Bedeutung ist. Hagar ist “die erste Frau der Bibel, die einer rettenden Gottesbegegnung gewürdigt wird und die einzige Frau, die von Gott selbst ‘Väterverheißungen’ erfährt”. Die Dienerin Hagar stehe damit auf einer Ebene mit dem großen Stammvater Abraham.

Theologe Wolfgang Baur entdeckt, Hagars Name = ‘die Fremde’. “Die Fremdheit ist Teil der Geschichte Israels“.  Im Islam werde die Geschichte von Hagar auch erzählt, dort erfahre Hagar eine Würdigung bei der Wallfahrt nach Mekka. Diese Tradition bezieht sich auf eine zweite ähnliche Erzählung, in der Hagar – jetzt mit ihrem Sohn Ismael – vertrieben und durch Gott gerettet wird (Gen 21) 

Theologe Thomas Naumann geht auf Flucht und Vertreibung ein. An der Geschichte von Hagar werde “das Elend von Flucht und Vertreibung und die anschließende göttliche Errettung in der Wüste einprägsam und in der Bibel einzigartig an einem Einzelschicksal gezeigt”,. Die Wüstenerfahrungen von Hagar, die Gefühle von Leere, Erschöpfung, Entmutigung, Enttäuschung sind zentrale Erfahrungen menschlichen Lebens. Hagar erfährt Zuspruch, Anerkennung und Unterstützung. Das richtet sie auf und gibt ihr Kraft, nicht aus ihrem bisherigen Leben auszubrechen, sondern darin weiterzuleben und dies als reich und erfüllt wahrzunehmen.

Was sind die die Fragen?

  1. Wo zerreißt mich die Spannung zwischen Gottes Versprechen und seinem Eingreifen?
    -> Wo gilt es, auf Gottes Eingreifen zu warten und wo muss ich selbst aktiv werden?
  2. Wie oft fällen wir Entscheidungen nicht nur für uns selbst, sondern mit weitreichenden Folgen für andere und kommende Generationen?
  3. „Wo kommst du her und wo willst du hin?“ Eine wichtige Frage, der es sich auch dann zu stellen lohnt, wenn wir nicht am Boden liegen!

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